Zwischen Genie und Wahnsinn

von Steffen Helbig

SV Blau-Gelb Stolpen : VSV Blau-Weiß Freital   0:3 (16,13,17)

Blau-Weiß Freital hat den letzten Spieltag im Kalenderjahr mit einem Sieg und der ersten Niederlage abgeschlossen. Im Spitzenspiel Erster gegen Zweiter zeigten die VSV-Männer eine beeindruckende Leistung und gewannen souverän. Die Stolpener hatten die Partie schon in der Presse zum Gipfeltreffen hochstilisiert und auch eigene Aufstiegsambitionen anklingen lassen. Das hatte zahlreiche Zuschauer in die schmucke, neue Sporthalle gezogen. Bis zum 13:13 im ersten Satz zeigten die Burgstädter mit einem starken Block- und Angriffsverhalten ihr Potential. Erneut legte dann Benny Kraut den Schalter für Freital um. Seine Aufschläge bereiteten den Blau-Gelben so große Schwierigkeiten, dass kaum noch ein Ball gefährlich zurückkam. Mit neun Punkten auf dieser Position war dann alles entschieden. Der nächste Durchgang zeigte ein ähnliches Bild. Stolpen bot bis zum 9:9 gut Paroli, dann erneut Kraut im Aufschlag – 16:10. Mittlerweile hatte Alex Lindner seinen Erwärmungssatz abgeschlossen und dominierte in gewohnter Stärke. Mit diesem Selbstvertrauen klappten auch alle anderen Angriffsvarianten. Der Frust der Hausherren wurde immer größer und zahlreiche Fehler machten es Blau-Weiß ziemlich einfach. Auch im letzten Satz hatte der VSV alles sicher im Griff. Mit einem schönen Angriffsschlag beendete Rene Fleischer nach genau einer Stunde Freitals beste Saisonleistung.

VSV Blau-Weiß Freital  : TuS Coswig 1920  2:3 (-24,-26,18,18,14)

Gegen Coswig zeigte dann Blau-Weiß sein anderes Gesicht. Zwar erzitterte man sich den ersten Satz mit 26:24, aber auch dieser glückliche Ausgang gab keine Sicherheit. Während der Gegner mutig angriff, machte sich bei Freital immer mehr Nervosität breit. Die im ersten Spiel so sichere Annahme wackelte immer mehr. Am Ende blieb ein so druckloses Spiel, dass die Größenvorteile der Coswiger immer mehr zum Tragen kamen. Zwar sicherte Toni Klotke mit zwei Angriffen und einem Ass noch den zweiten Satz mit 27:25, doch danach begann das Debakel erst richtig. Blau-Weiß war so richtig von der Rolle. Keiner der Akteure, alle mehrere Jahre als Stammspieler höherklassig aktiv, setzte das entsprechende Zeichen. Über zwei Sätze und fast den gesamten Tie-Break ging einfach fast alles schief. Freital wehrte dann beim 7:14 den ersten Matchball ab. Sven Unger machte noch ein paar schöne Aufschläge und plötzlich war man wieder dran. Nach dem 14:14 erneute Angriffschance und klarer Punkt für den VSV. Doch der Stolpener Schiedsrichter sorgt nach überlanger Bedenkzeit mit seiner Entscheidung auf technischen Fehler für Verwunderung bei Coswig und für wütende Proteste bei Blau-Weiß. Mit dem nächsten Spielzug stand dann auch die erste Saisonniederlage für Freital fest. Trotzdem muss die Mannschaft erkennen, dass nicht eine einzelne Fehlentscheidung die Ursache ist, sondern dass man fast drei Sätze nicht ansatzweise  Normalform erreichte. Zwar bleibt Freital knapp Tabellenführer, aber es bedarf einer deutlichen Steigerung, wenn man im neuen Jahr in die Erfolgsspur zurückkommen will.

Freital:   Fleischer, Klotke, Kraut, Lindner, Tannert, Tröger, Unger

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