Krimi ohne Happyend

von Steffen Helbig

SV Motor Mickten : VSV Blau-Weiß Freital   3:2 (-21,16,19,-24,12)

Freital hat beim Auswärtsspiel in Mickten einen Sieg knapp verpasst, aber wenigstens bei der 2:3-Niederlage den ersten Punkt geholt. Die Woche nach dem missratenen Saisonstart sollte eigentlich zur Fehleranalyse und zum konzentrierten Training genutzt werden. Die derzeitige komplizierte personelle Situation ließ beides nicht zu. So mussten Andre Mayer, der sein letztes Punktspiel in der Sachsenklasse im April 2010 bestritt, und der noch angeschlagene Alex Lindner in Dresden mit auflaufen. Beide zeigten eindrucksvoll, dass sie immer noch den Unterschied ausmachen können. Nach dem Satzgewinn für Blau-Weiß gab es einen erneuten Tiefschlag, denn Alex Lindner konnte doch nicht weiterspielen. Echte Alternativen für den Außenangriff gab es keine. Mickten bestimmte nun deutlich die Partie. So sehr die Freitaler auch kämpften, sich im Block und in der Abwehr deutlich steigerten, der Angriffsdruck reichte nicht aus. Nach dem 1:2-Satzrückstand stellte Freitals Trainer die Mannschaft noch einmal völlig um. Mit Andre Mayer im Hauptangriff war jetzt auch der nötige Zug im Spiel. Dieses Selbstbewusstsein übertrug sich auf die Mannschaft. Lange in Führung liegend wurde es dann doch noch ganz eng. Zwei Angriffe von Daniel Schiller brachten so das 25:23 und damit den Ausgleich. Im Tie-Break wurde es dann hektisch. In den Mittelpunkt rückte das bis dahin unauffällig agierende Schiedsrichtergespann. Erst eine zweifelhafte Entscheidung am Netz für Mickten, danach sprang ein Motor-Spieler ins Netz, übertrat und boxte den Ball ins Aus – trotzdem Punkt für die Gastgeber. Blau-Weiß hatte es aber selbst in der Hand, beim 10:8 die Führung ins Ziel zu bringen. Während bei Mickten jetzt Paul König jeden Ball mit Urgewalt verwandelte, fehlte dieser Angriffsdruck dem VSV im Finale. Andre Mayer, mit 22 Punkten Freitals Topscorer, hätte ein anderes Ende mehr als verdient gehabt. In einem guten, hart umkämpften Spiel fehlte zum Schluss das berühmte Quäntchen, aber die Steigerung war bei den Blau-Weißen unübersehbar.

Freital: Klotke, Krause, Kraut, Mayer, Lindner, Schiller, Staroszyk, Tannert, Weinmar